1. Ton
Der hauptsächlichste Rohstoff der Töpfer ist der Ton.
Die Tonarten sind durch Verwitterung von Aluminiumsilikaten wie Feldspat und auch von Silikatgesteinen wie Granit, Gneis, Glimmer und Porphyr entstanden.
Diese Bestandteile wurden durch Wind oder Wasser vor vielen 100 Jahren fort getragen und zerrieben. Es entstand dadurch der Ton, der auf dem Wege seiner Entstehung noch verschiedene Farben annahm, wie grau, rot, blau, schwarz oder grün. Diese Einfärbungen entstanden durch verschiedene Oxide, wie Kupfer, Eisen oder Mangan, die dem Ton auf natürliche Art zugemischt wurden. Die Tone, die nach ihrer Entstehung gefunden wurden, liegen meist 30 bis 300 m tief. Vielmals wurden sie beim Kohleabbau oder bei tieferen Grabungen gefunden.
Ton, der an der Stelle gefunden wird, wo er entstanden ist, nennt man Kaolin oder Tonerde. Er ist sehr sauber, also ohne Zusätze von Oxiden, und wird daher zur Porzellanherstellung verwendet. Wie man aus dem Versatz von Porzellan sieht, ist der Hauptbestandteil mit 50 % die Tonerde, jeweils weitere 25 % sind Quarz und Feldspat.
Die Tone und Kaoline sind im feuchten Zustand mehr oder weniger plastisch und fühlen sich fettig an. Dadurch erhalten sie ihre Plastizität. Beim Trocknen ziehen sie sich zusammen; beim Erhitzen schwinden sie und verlieren hierbei ihre Bildsamkeit und ihre natürliche Farbe. Diesen gesamten Prozess nennt man Schwindung.
Die Gesamtschwindung kann zwischen 8 % bis 15 % liegen. Die hergestellten Tonsachen werden also kleiner.
In Waldenburg gab es laut der geologischen Karte keine Tonvorkommen.
Alte Überlieferungen besagen, dass z. B. beim Wasserleitungsbau der Altenburger Straße oder beim Roden von Baumstümpfen im Kirchenholz Waldenburg Altstadt oft Tone gefunden wurden.
Im alten Meisterbuch ist im Jahr 1662 vermerkt, dass die Meister einen neuen Tonberg in Frohnsdorf gesucht haben. Es sei dies von Frohnsdorf her der Fünfte gewesen, demnach waren im Laufe der Jahrhunderte bereits vier Tonlager erschöpft worden. Die Tongruben waren früher im Besitz der Bauern, die man deshalb Tonbauern nannte.
Der Ort Frohnsdorf liegt bei Göpfersdorf und gehörte früher zu Sachsen Altenburg, jetzt Thüringen. Der Weg, auf dem Töpferton von Frohnsdorf geholt wurde, nannte man die Tonstraße. Tonfuhren wurden früher vom Wegzoll befreit, da die Töpfer Ofen- oder Brennzins an die Herrschaft zahlten, gleichzeitig gab es eine Geleitsfreiheit.